Details:
Anja Offermann, Christiane Tilly, Anika Merten – 2017ISBN 9783-867391191
ab 3 Jahren
Beschreibung des Verlags:
Wasims Familie muss ihre Heimatstadt verlassen, weil dort Krieg herrscht. Oma und Opa können nicht mitfliehen, deshalb ist Wasim sehr froh über die Weste, die Oma selbst genäht hat. Er ist sich sicher, dass sie ihn schützen wird. Das ist auch nötig, denn das Meer ist rau und der Weg lang, bis die Familie Hilfe im Café Welcome findet. Herr Hubert hilft, wo er kann, doch die besten Ideen fallen Wasim selbst ein, und damit hilft er sich, seinem Vater und seinem neuen Freund Bashir, der von Alpträumen geplagt wird.
Quelle: balance Verlag
Das sagt i-PÄD:
Es ist schön, dass Wasims Persönlichkeit mehr ausmacht als die Fluchterfahrung. Die Figuren im Buch sind einfühlsam beschrieben.
Alle helfenden Personen im Buch sind weiß. Zudem hat keine Figur im Buch eine sichtbare Behinderung.Die strukturellen Schwierigkeiten des Ankommens/der Flucht werden nicht wirklich thematisiert, nur ganz beiläufig. Es entsteht der Eindruck, dass alle Mitarbeitenden im Heim ganz nett seien und das Problem nur die Traumatisierung der Menschen durch den Krieg sei. Dass strukturelle Diskriminierung und Fortführung von Trauma auch in den Unterkünften passiert, wird außen vor gelassen. Wir sind der Meinung, dass es auch in der pädagogischen Arbeit mit Kindern wichtig ist, diese Problematiken nicht außer Acht zu lassen, da sich die Wahrnehmung von Problematiken schon im Kindesalter formt und die spätere Betrachtung beeinflusst.
Wir empfehlen deshalb, das Buch im Nachhinein gut zu besprechen und dabei unbedingt (altersgerecht) auf die Fortführung des Traumas im Ankunftsland einzugehen (z.B. “Glaubt ihr, dass die Menschen, die in so einem Heim arbeiten, alle so nett sind wie Herr Hubert?” / “Was glaubt ihr, könnte noch ein Grund sein, warum es dem Vater von Bashir so schlecht geht, außer, dass er Krieg erlebt hat?” o.ä.) Das Buch eignet sich dann unserer Einschätzung nach eher ab 5 Jahren